Interview mit Marjon

Hi! Ich heiße Marjon, bin fast 59 und lebe seit 1991 in der Schweiz. Ich arbeite seit 3 Jahren bei Medic-Help, einem Asylzentrum in Basel. Während meiner Karriere habe ich in vielen verschiedenen Krankenhäusern und an vielen verschiedenen Orten gearbeitet. So auch bei Arsten sans Frontières, wo ich für verschiedene Projekte im Kongo, Haiti und Tschaad war. In Tschaad habe ich meinen jetzigen Schweizer Partner kennengelernt, mit dem ich immer noch gerne zusammen bin!

In die Schweiz, um für eine Weltreise zu sparen

Ich bin 1991 mit Hilfe der Agentur Scholten in die Schweiz gekommen. Zuerst wollten mein damaliger Partner und ich nur ein gutes Jahr verdienen, um die Welt bereisen zu können, aber wir sind geblieben. Wir liebten es, in den Bergen zu sein und ich war auf allen möglichen Bergen zum Wandern und damals zum Skifahren. Wir haben auch ein altes Chalet renoviert und hier ein ganzes Leben aufgebaut. 

Ich bin jetzt schon so lange in der Schweiz, dass ich nicht weiß, was der Unterschied zur Arbeit in den Niederlanden ist. Allerdings habe ich hier in der Schweiz schon so viele Arbeitsplätze gesehen, dass ich sagen kann, wenn es einem irgendwo nicht gefällt, findet man sehr schnell einen anderen Job. Was ich sehr empfehlen kann, weil es so viel Spaß macht, verschiedene Arbeitgeber und Abteilungen kennenzulernen! 

Ich habe zum Beispiel als Teamleiterin in den Aufwachräumen im Inselspital Bern und als Notfallkrankenschwester in Interlaken gearbeitet. Aber ich habe auch eine Zeit lang als "Temporär"-Krankenschwester in verschiedenen Abteilungen gearbeitet, wie zum Beispiel im IC des Bruderholzziekenhuis in Basel und ich habe eine Zeit lang für Ärzte ohne Grenzen gearbeitet, wo ich unter anderem für verschiedene Projekte im Kongo, Tschaad, gearbeitet habe andere und Haiti. Meine jetzige Partnerin habe ich 2009 kennengelernt, als wir beide für ein Projekt in Tschaad gearbeitet haben. Danach haben wir noch 4 Mal ein gemeinsames Projekt für sie gemacht und sind immer noch glücklich zusammen!

"Het Zwitserleven" ist das Kennenlernen verschiedener Traditionen und Kulturen

"Het Zwitserleven" bedeutet für mich, verschiedene Rezepte, andere Speisen und andere Traditionen kennenzulernen. Mir gefällt, dass in der Schweiz verschiedene Sprachen gesprochen werden und dass es auch eine multikulturelle Gesellschaft gibt.

Zudem bietet die Schweiz viele Möglichkeiten, sich in der Natur zu beschäftigen, wie Bergwandern, Velofahren oder Schwimmen in der Aare, im Rhein, Thunersee oder Lago Maggiore. Ich mache auch gene Ausflüge und entdecke kleine, alte Städte, dvon denen es in der Schweiz viele gibt!

Nicht nur Sonnenschein

Wenn ich wieder in den Niederlanden bin, fällt mir jedes Mal auf, dass die Schweizer im Allgemeinen viel ernster und weniger spontan sind. Die Holländer lachen einfacher und sind schnell im Gespräch. Zum Glück kenne ich jetzt auch Schweizer, die lustig und verrückt sind :).

Und was ich nach all den Jahren immer noch nicht gewohnt bin, ist der berühmte „Kantönligeist“. Das heisst, jeder Kanton hier in der Schweiz entscheidet selbst, wie etwas geregelt werden soll oder soll.

Sehr empfehlenswert!

Auch wenn es nicht angenehm ist, dass es zu wenige Pflegekräfte gibt, ein Problem, das auch die Schweiz hat, hat dies den Vorteil, dass man leicht eine andere Stelle in einem anderen Umfeld finden kann! Wie ich bereits geschrieben habe, empfehle ich sehr, dies in vollem Umfang zu nutzen. Also, die Leute reagieren oft sehr positiv, wenn sie hören, dass Du aus den Niederlanden kommst. Denke auch daran, dass der Schweizer die niederländische Direktheit nicht gewohnt ist, dies kann in Teams manchmal schwierig sein.

Eine weitere Empfehlung: Lerne möglichst schnell die Dialekte zu verstehen, das erleichtert die Kommunikation.

Und jetzt?

Mit meinem Partner habe ich schon einige längere Reisen mit dem Fahrrad unternommen: Vietnam, Laos, Kambodscha, Indonesien, Thailand, Guadalupe, Marokko und viele mehr. Aber jetzt nach der Corona-Zeit, in der das Reisen nicht einfach war, gehen wir endlich wieder raus! Der Plan:  Machen Sie 2023 eine lange Reise über Jordanien, Usbekistan nach Indonesien!

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