In die Schweiz zum Sparen und Reisen
2010 habe ich den HBO-V-Kurs an der Hanze University of Applied Sciences in Groningen begonnen. Während der Ausbildung hatte ich die Möglichkeit, ein sechsmonatiges Praktikum in Tansania zu absolvieren. Eigentlich hat mich hier das Reisefieber gepackt. Früher habe ich auch sehr gerne Urlaub gemacht, aber weiter und länger als 3 Wochen Backpacking mit eine Kollegin in Spanien war ich eigentlich noch nicht. Aber Tansania, ja, sie hat mich erwischt. So war schnell der Plan geboren, nach meinem Abschluss auf grosse Reise zu gehen. 2014 habe ich mein Diplom erhalten, aber leider hatte ich nicht genug Geld, um reisen zu gehen. Dan ist die Schweiz ins Spiel gekommen, weil so könnte ich im Ausland arbeiten, Geld sparen und das Urlaubsgefühl erfahren! Ich war noch nie dort gewesen, ausser auf dem Weg nach Italien ein paar Mal mit dem Auto durchgefahren.
Und so bin ich sechs Monate nach meinem Abschluss und zwei Vorstellungsgesprächen mit einem grossen Koffer und einem Rucksack in den Zug nach Bern gestiegen. Mein Hauptgedanke war damals: Wenn ich das schaffe, kann ich es mit der ganzen Welt aufnehmen. Und wenn es mir nicht gefällt, kann ich immer noch zurückgehen.
Nachdem ich ein Jahr in Bern gearbeitet habe, hatte ich genug für meine Reise verdient. Ich habe dann meinem Job gekündigt und bin mit allem Hausrat zurück in die Niederlande gezogen, um von dort nach Südostasien abzureisen. 20 Monate später (ja, das sind fast 2 Jahre) war ich wieder in den Niederlanden und suchte wieder einen Job. Ziemlich schnell kam wieder die Idee in die Schweiz zu gehen und nach Kontakt mit meinem alten Arbeitgeber lebte ich im März 2018 wieder in Bern.
Das Schweizer Leben ist gar nicht so verrückt
In meiner Freizeit treffe ich mich gerne mit Kollegen oder bin ich aktiv unterwegs. Wenn ich ein Wochenende frei habe, fahre ich mit dem Zug nach Mailand zum Shoppen. Und an freien Tagen gehe ich regelmässig in die Berge wandern, aareböötle oder du findest mich auf einem der kostenlosen Beachvolleyballplätze in Bern. Und in der Zwischenzeit kann ich für meine Reisen sparen. Dieses Leben ist gar nicht so verrückt! Und dann habe ich noch nicht einmal das Skifahren im Winter erwähnt. Ein freier Tag und die Sonne scheint? Dann findest du mich auf der Piste. Wie fantastisch ist das?!
Nicht immer nur Sonneschein
Und natürlich vermisse ich manchmal meine Familie und Freunde und insgeheim auch den echten alten Käse (lasst es die Schweizer nicht hören). Aber zum Glück kann ich auch regelmässig in die Niederlande gehen. Bis in die Niederlande ist es nur eine Flugstunde, so wenn du willst … bist du im Handumdrehen wieder da! Und auch Familie und Freunde kommen gerne hierher. Und was könnte mehr Spass machen, als die eifersüchtigen Gesichter voller Überraschung und Neugier zu sehen, weil es hier einfach so unglaublich schön ist.
Meine Empfehlung
Nachdem ich so viele Jahre hier gelebt und gearbeitet habe, kann ich sagen, dass das Leben hier wirklich schön ist. Ich arbeite hier, um zu leben, das ist meine oberste Priorität. Und auch nach einem Arbeitstag versuche ich, so viele lustige Dinge wie möglich zu tun. Das Marzili-Bad in Bern ist gegen 16 Uhr ziemlich voll, weil alle nach der Arbeit ein erfrischendes Bad in der Aare nehmen wollen oder ich treffe mich mit Kollegen auf der Terrasse oder ein schönes Abendessen. Im Sommer suche ich mir auch gerne einen öffentlichen Grillplatz zum gemeinsamen Grillen. Es gibt viele dieser Orte, grosser Tipp: bring dein Schweizer Taschenmesser mit!
Und jetzt?
Ich plane eigentlich nichts, deshalb weiss ich nicht, wie lange ich diesmal bleiben werde. Derzeit bin ik noch nicht fertig mit meiner Entdeckungsreise in der Schweiz, weil es hier so viel Spass zu erleben gibt. Das Leben ist viel spontaner und unkonventioneller als in den Niederlanden. Kollege sind sehr international und offen für viele spontane Reisen. Darüber sprechend, es wird mal wieder Zeit…
