Aus Liebe in die Schweiz
Wegen der Liebe bin ich in der Schweiz gelandet;). Vor fast 4 Jahren lernte ich meinen Freund Robert-Jan in einem Festzelt beim Oerrock in Ureterp, Friesland, kennen. Nicht wissend, dass dieses Treffen eine fast 3-jährige Fernbeziehung werden würde, in denen Corona dafür sorgte, dass wir uns 5 Monate lang nicht sehen konnten. Das war eine schreckliche Zeit! Davor bin ich regelmässig in die Schweiz gewesen und ich habe es dann wirklich genossen, dort zu sein. Dann nach Corona war für mich klar: Ich gehe auch in die Schweiz.
Als ich mein HBO-V abgeschlossen habe, war ich schon vier Jahre in der Spitex tätig und war ich auch in technischer Hinsicht bereit für eine neue Herausforderung. Um mich als Dipl. Pflegefachfrau weiterzuentwickeln, wollte ich ohnehin Berufserfahrung in einem Spital sammeln. Anfang 2021 wusste ich noch nicht, dass dieses Spital in der Schweiz stehen würde.
Als Dipl. Pflegefachfrau war ich mir der Möglichkeiten, die die Schweiz zu bieten hat, nicht bewusst. Robert-Jan, der im Inselspital als MBRT’er arbeitet, hat mir bei der Stellensuche geholfen und ein gutes Wort für mich eingelegt. Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und durfte einen Tag Schnuppern kommen. Das war Mega spannend, weil ich das Gefühl hatte, dass ich überhaupt nicht gut Deutsch sprechen könnte. Aber mein jetziger Arbeitgeber war sehr begeistert von mir und ich durfte mit meinem (dann noch schlechten) Deutsch, gern in der Orthopädie und Traumatologie arbeiten.
So derzeit arbeiten Robert-Jan und ich im selben Spital, aber wir sehen uns nicht oft. Er ist im Röntgenkeller des Spitals und ich arbeite irgendwo oben auf der Bettenstation. Manchmal schaffen wir es, gemeinsam eine Pause zu machen. Dann treffen wir uns zum Beispiel auf der Dachterrasse des Spitals.
Das Schweizer Leben bedeutet, viel draussen zu sein
Das Schweizer Leben bedeutet für mich viel draussen und in der Natur zu sein. Die Erwartungen, die ich beim Anfang gehabt habe, stimmen auf jeden Fall mit der Realität überein. Ich bin viel öfter draussen als in den Niederlanden. In den Sommermonaten gehen wir gerne zusammen oder mit holländischen Kollegen in die Berge wandern. Oder wir sind in Bern anzutreffen, auf einer Terrasse oder irgendwo, um gemeinsam etwas zu essen. Wir treffen uns auch regelmässig, um mit einer Gruppe draussen zu trainieren. Kurz gesagt, ich bin hier viel aktiver und unternehme viel mehr.
Wenn ich auf meinem Natel durch mein Fotoalbum blättere, geniesse ich immer wieder alles, was ich hier erlebe und die schönen Orte, an denen ich schon war. Nein, ich bin vorerst noch an meinem Platz und ansonsten wird es Robert-Jan tun, weil er vorerst sowieso nicht zurück will.
Nicht immer nur Sonneschein
Besonders am Anfang habe ich gedacht „Was habe ich angefangen?“, ich habe meine Familie und Freunde in den Niederlanden sehr vermisst, insbesondere meine kleine meine Cousins und Cousinen. Früher war ich jede Woche bei meiner Schwester, so ja, ich habe mich wirklich daran gewöhnen müssen, dass das nicht mehr möglich war. Ich versuche, so oft wie möglich in die Niederlande zu reisen, und natürlich telefonieren und Facetimen wir viel.
Und die ersten Monate bei der Arbeit waren auch sehr intensiv, ich hatte Schwierigkeiten mit der Sprache und wirklich alles war neu für mich. Ich habe dann noch 100% gearbeitet, was 42 Stunden pro Wochen entspricht und sah Robert-Jan manchmal kaum oder gar nicht. Ja, das war ziemlich schwer!
Mittlerweile habe ich hier viele nette Niederländer kennengelernt und fühle mich in Bern sehr wohl!
Meine Empfehlung
Top-Tipp Nr. 1: 80% arbeiten, statt 100%! Seit diesem Sommer habe ich meine Arbeitszeit von 42 Stunden pro Woche auf 36 Stunden reduziert. Ich habe wenige oder keine Blöcke von 6 Schichten hintereinander, ich sehe Robert-Jan öfter, ich kann öfter mitmachen, wenn Wander- oder Skitage organisiert werden und vielleicht am wichtigsten: Ich fühle mich viel wohler!
Daneben ist natürlich auch die Schweiz sehr zu empfehlen, um diese Freizeit zu verbringen. Nach getaner Arbeit geniessen Sie einen schönen Sprung in die Aare. Der Zug bringt Sie in einer Stunde in die Berge, so dass sich Ihre Freizeit hier wirklich wie Urlaub anfühlt und der Urlaub nach einem Arbeitstag erst beginnt! Toll oder?!
Und jetzt?
Ich werde jetzt viel Spass haben! Ich werde vom Land, von meinen Freunden und von meiner zusätzlichen Freizeit geniessen. Ende September habe ich ein langes Wochenende frei und dann fahre ich in die Niederlande, um meine Familie zu besuchen. Ich kann es kaum erwarten, meine Cousins und Cousinen wiederzusehen.
Und seit letztem Jahr habe ich mit dem Skifahren angefangen und ich habe vor, dieses Jahr viel zu trainieren. Hier kannst du einen Top4-Skipass kaufen, mit dem du den ganzen Winter über in verschiedenen Gebieten im Berner Oberland Skifahren kannst. Ich habe vor, all diese Gebiete zu erkunden und bis Januar zu üben, denn dann ist eine Woche Wintersport geplant. Wir machen dann mit einer Gruppe Niederländer, die hier in der Schweiz leben, einen Wintersporturlaub in Österreich!